Position zur aktuellen Schulpolitik im Landkreis Helmstedt

Helmstedt. Am morgigen Dienstag wird im Schulausschuss des Landkreises Helmstedt über eine Verwaltungsvorlage abgestimmt, die zum Ziel hat, das Gymnasium am Bötschenberg nach Königslutter zu verlagern und eine Oberstufe für die Helmstedter IGS einzurichten.

Dazu erklärt der Kreisvorsitzende der FDP Helmstedt, Lars Alt:

„Die Verwaltungsvorlage zur Verlagerung des Gymnasiums am Bötschenberg und zur Einrichtung einer IGS-Oberstufe ist ungenügend. Nach 5 Jahren schulpolitischer Debatte sind wir keinen Meter weitergekommen. Mit der Verwaltungsvorlage sollen zwei Grundsatzbeschlüsse getroffen werden, ohne das von der Verwaltung die für die Entscheidung maßgeblichen Entscheidungskriterien offengelegt werden. Wir haben nichts gegen eine gymnasiale Standortdiskussion, aber die Kosten zwischen einem schulischen Neubau in Königslutter und einer Sanierung im Bestand in Helmstedt müssen ebenso offengelegt werden wie die Frage, ob eine solche Standortverlagerung vor der Kommunalaufsicht überhaupt genehmigungsfähig ist. Auch bleiben 5 Jahre nach der erstmaligen Verwaltungsvorlage zentrale schulorganisatorische und didaktische Fragen ungeklärt: Was bedeutet eine weitere gymnasiale Oberstufe an der IGS für die Profilvielfalt im Landkreis Helmstedt? Welche Zügigkeiten sind für welchen Schulstandort vorgesehen? Was passiert mit den Schuleinzugsbezirken? Wie sieht die Nachnutzungsstrategie für das Gebäude am Bötschenberg im Falle einer Standortverlagerung aus und welche Sanierungen werden noch für den laufenden Schulbetrieb vorgenommen?

Wer diese Fragen auch nach fünf Jahren und vor der Beschlussfassung nicht beantworten kann, spielt leichtfertig mit dem Bestand des Gymnasiums in Schöningen und mit der Angebotsvielfalt in der gymnasialen Oberstufe am Gymnasium Julianum. Wir haben deshalb die Erwartungshaltung, dass diese offenen Fragen im Ausschuss oder aber bei einer zusätzlichen öffentlichen Anhörung ausgeräumt werden, auch um die Betroffenen besser zu beteiligen. Wir erwarten zudem, dass über die Standortverlagerung des Gymnasiums am Bötschenberg und über die Einrichtung einer Oberstufe für die Helmstedter IGS getrennt abgestimmt wird. Es ist ansonsten durchsichtig, dass mit der gemeinsamen Beschlussfassung eine Abgeordnetenallianz geschmiedet werden soll. Für Schüler und Eltern aus Königslutter braucht es im Falle einer Versagung der gymnasialen Standortverlagerung zumindest eine freie Schulwahl im Landkreis Helmstedt.“